Das Siegeszeichen
Im Jahr 312 n. Chr. hatte Maxentius aus purer Gehässigkeit Konstantin den Krieg erklärt. Und obwohl er sich selbst in Rom aufhielt, weil er ein Orakel befragt und die Antwort erhalten hatte, er werde im Krieg umkommen, wenn er die Stadt verlasse, glaubte er sich vor Gefahr sicher und war voll Zuversicht, denn treue und befähigte Feldherren, Männer von ausgezeichneter Kühnheit, führten den Krieg für ihn. Außerdem war sein Heer viel größer als die Streitmacht Konstantins. Aber obwohl dieser an Zahl der Soldaten dem Maxentius nicht gleichkam, ließ er im Vertrauen auf göttliche Hilfe die Legionen näher an die Stadt heranrücken. Allerdings wusste er nicht, auf welchen von den Unsterblichen er seine Hoffnung setzen, von welchem er den Sieg erhoffen, welchem er Opfer geloben solle. Doch am fünften Jahrestag der Thronbesteigung des Maxentius, erlebte Konstantin ein Wunder. Am Mittag, als er zufällig den Himmel betrachtete, sah er mit eigenen Augen ein Kreuz, das in hellem Licht erstrahlte, und dabei geschrieben folgende Worte: 'Damit siege!' Dieses Zeichen glaubte Konstantin nicht missachten zu dürfen; daher ließ er sogleich die Schilde seiner Soldaten mit dem Zeichen des Kreuzes versehen und zog gegen den Feind. Schon stoßen die Heere in gleicher Aufstellung zusammen, schon wird mit höchster Erbitterung gekämpft, schon wenden sich die Feinde zur Flucht und suchen in raschestem Lauf die Stadt zu erreichen, als Maxentius, bedrängt von der Menge der Flüchtenden, von der Brücke gestoßen wird und in den Tiber stürzt. Als der Krieg, der viele Opfer gefordert hatte, beendet war, wurde Konstantin unter höchster Begeisterung des Senats und des römischen Volkes in Rom empfangen.
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