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  Die komplette Cursus Continuus Übersetzung
  Lektion 43
 

Was soll mit Christen geschehen?

Gaius Plinius hatte, solange er Statthalter in Bithynien war, die Gewohnheit, den Kaiser Trajan, der ihm besonders verbunden war, bei allen Problemen um Rat zu fragen, was zu tun sei. Aus diesem Grund schrieb er, als ihm eine anonyme Liste vorgelegt wurde, die die Namen vieler Christen enthielt, an Trajan etwa folgendes: 'An Untersuchungen gegen Christen habe ich nie teilgenommen; daher weiß ich nicht, was man ihnen vorwirft und was ich entweder zu bestrafen oder herauszufinden habe. Auch war ich mir sehr im unklaren, ob es irgendeinen Unterschied nach dem Alter gibt oder ob kein Unterschied gemacht werden soll zwischen Kindern und Erwachsenen, man im Fall von Reue Gnade walten lassen soll, ob es einem, der irgendwann ein Christ war, nichts hilft, dass er sich losgesagt hat, und ob die Zugehörigkeit an sich selbst strafbar ist oder die mit der Zugehörigkeit verbundenen Schandtaten. Inzwischen hielt ich mich bei denen, die bei mir als Christen angezeigt wurden, an folgendes Verfahren: Ich fragte sie selber, ob sie Christen seien. Gaben sie es zu, fragte ich ein zweites und drittes Mal unter Androhung der Todesstrafe; diejenigen, die bei ihrer Aussage blieben, ließ ich zur Hinrichtung abführen. Ich hatte nämlich keinen Zweifel, dass, was immer es sein mochte, wozu sie sich bekannten, jedenfalls ihr Starrsinn bestraft werden müsse. Es gab andere von ähnlicher Verrücktheit, die ich, weil sie römische Bürger waren, zur Verschickung in die Hauptstadt vormerkte. Die aber, die bestritten, Christen entweder zu sein oder gewesen zu sein, und die Deinem Bildnis ihre Verehrung erwiesen, glaubte ich freilassen zu dürfen.' Darauf antwortete der Kaiser folgendermaßen: 'Du bist bei der Untersuchung der Fälle derer, die Dir als Christen angezeigt worden waren, pflichtgemäß vorgegangen. Sie sollen nämlich nicht von den Behörden aufgespürt werden. Falls man sie anzeigt und beschuldigt, sind sie zu bestrafen, jedoch in der Weise, dass derjenige, der erklärt, kein Christ zu sein, und das dadurch nachweist, das er unseren Göttern opfert, Gnade findet, mag er sich auch in der Vergangenheit verdächtig gemacht haben. Anonyme Anzeigen aber dürfen bei keinem Vorwurf eine Rolle spielen: Wenn wir nämlich die zuließen, würden wir schlechtesten Beispielen folgen.'


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