Menschenräuber
'... ich ging durch die Subura und suchte Afra überall, denn Afra ist immer in der Subura. Wie viel Geschrei hörte ich dort, wie viele Menschen sah ich dort. Eben betrat ich die Geschäfte der Kaufleute eben stand ich bei den Schmieden, eben las ich vor den Läden die Preise, denn ich kann schon lesen, wie du weißt. Da hörte ich plötzlich die Stimme des Gallus, meines Freundes. Er fragte nämlich die Leute, weil er nach seinem Herren suchte - und dabei ist der Herr nie in der Subura gewesen. Ich habe Gallus mit großer Freude begrüßt. Dann gingen wir beide durch die Straßen und Gassen und suchten, ich Afra, Gallus den Herren.' 'Erzähle schnell!' sagt Marcus: 'Hat Afra nicht meine Briefe?' 'Sie hat sie, ich habe meinen Auftrag gut ausgeführt. Dann habe ich mich beeilt sofort zu dir zurückzukehren.' 'Du hast dich nicht so sehr beeilt, denn ich habe dich viele Stunden lang erwartet. Seit nicht du und Gallus in der Kneipe gewesen?' 'Sind wir nicht, denn Gallus hat mich verlassen, weil er den Zorn des Herrn fürchtete. Daher war ich allein in der Subura. Aber höre: Eben ging ich durch Argiletum, durch eine finstere Gasse, als ich plötzlich großes Geschrei hörte: Wohin du Schuft? Überall habe ich dich gesucht. Und schon hielt mich ein starker Mann fest. Ich habe mich aber sehr gefürchtet, denn in Argiletum sind schlechte Menschen. Sie haben schon viele arme Sklaven festgehalten und auf die Äcker entführt ...' 'Du bist aber entkommen, wie ich sehe.' 'So ist es, denn die Götter haben meine Gebete erhört. Ein böser Mensch hat mich in einem Gefängnis eingeschlossen; aber nach einigen Stunden bin ich entkommen und geflohen. Bin ich nicht ein Sohn der Glücksgöttin?' 'Vielleicht bist du ein Sohn des Sisyphus.'
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