... vieles ist dort anders!
Auf den Ackerbau legen die Germanen keinen großen Wert und der größte Teil ihrer Nahrung besteht aus Milch, Käse und Fleisch. Auch hat niemand eine bestimmte Menge Land oder eigenen Grundbesitz vielmehr weisen die Würdenträger und Häuptlinge für je ein Jahr ihren Stämmen die Felder zur Bestellung zu und zwingen sie im Jahr darauf, sich anderswohin zu begeben. Für diesen Brauch führen sie zahlreiche Gründe an: Damit nicht das Bestreben, Krieg zu führen verringert werde; damit sie nicht danach trachteten, ausgedehnten Grundbesitz zu erwerben und die Mächtigeren die kleinen Leute von ihren Feldern vertrieben; damit sie nicht ihre Häuser zu sorgsam bauten, um Kälte und Hitze zu meiden; damit kein Verlangen nach Geldbesitz entstehe, da ein jeder sehen könne dass sein Vermögen dem der Mächtigsten gleich sei. Es ist für die Stämme äußerst rühmlich wenn sie möglichst weit um sich, weil das Gebiet verwüstet ist, Einöden haben. Zugleich glauben sie, auf diese Weise sicherer zu sein. Raubzüge bringen niemandem Schande, sofern sie außerhalb des jeweiligen Stammesgebiets erfolgen, und sie behaupten sie fänden statt, um die jungen Leute zu ertüchtigen und dem Müßiggang zu wehren. Und sobald einer von den Häuptlingen in der Versammlung erklärt, er wolle der Anführer sein in dem geplanten Krieg versprechen diejenigen ihre Hilfe, die darauf aus sind, sich Ruhm oder Beute zu erwerben, und werden von der Menge gelobt. Die aber, die lieber daheim bleiben wollen, erfahren Tadel und Verachtung. Einen Gast zu verletzen halten sie für einen Frevel. Alle die, aus welchem Grund auch immer, zu ihnen kommen beschützen sie vor Unrecht und halten sie für unverletzlich, diesen stehen alle Häuser offen und man teilt sein Brot mit ihnen.
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