Ein grauenvoller Ort
Germanicus sendet den Legaten Caecina mit 40 römischen Kohorten durch das Land der Bructerer zum Fluss Ems, die Reiter führt der Praefekt Pedo; er selbst führte mit Schiffen 4 hineingebrachte Legionen über einen See. Nachdem er die Bructerer zerstreut hatte, fand er in der Beute den Adler, der 19. Legion wieder, die mit Varus ausgeschickt gewesen war. Von dort wurde das Heer an die Grenzen der Bructerer, nicht weit vom Teutoburger Wald, wo das tapferste Heer von allen durch die List der Feinde umzingelt und geschlagen worden war. Als es weder eine Möglichkeit zu kämpfen, noch zu entkommen hatte. Germanicus überkam aber das Verlangen, nachzuforschen, wo die Überreste des Varus und der 3 Legionen seien, um den Soldaten und ihrem Führer die letzte Ehre zu erweisen. Nachdem er Caecina zur Erkundung voraus geschickt hatte, betrat Germanicus Orte mit traurigem Anblick und schrecklicher Erinnerung. Mitten auf dem Feld waren die bleichenden Knochen der Soldaten, wie sie geflohen waren, wie sie im Kämpfen Widerstand leisteten. Dabei lagen zerbrochene Waffen und die Gerippe ihrer Pferde, in den Bäumen aber waren die Schädel der Menschen. Als die Soldaten den nahe gelegenen Wald betraten, um ihn zu untersuchen, wurden Altäre der Barbaren gefunden, bei denen die Tribunen und Centurionen getötet worden waren. Allerdings befanden sich im Heer diejenigen, die sich durch Flucht aus jener Niederlage gerettet hatten. Diese berichteten, dass hier die Legaten getötet worden seien, dort die Adler geraubt wurden. Einige erinnerten sich wo Varus die erste, wo er die zweite Verwundung erhalten hatte, wo er durch eigene Hand den Tod gefunden hatte. Daher bedeckte das römische Heer im 6. Jahr nach der bitteren Niederlage die Überreste von 3 Legionen mit Erde und Germanicus legte, weil er das Gedenken der Gefallenen waren wollte, das erste Rasenstück an. Diese Sache hieß Tiberius nicht gut und er tadelte Germanicus, weil er glaubte, dass die Kraft des Heeres gebrochen werde durch die Bestattung so vieler tausend Menschen.
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