Geschriebenes Recht für Rom
Mit scharfen Worten verhandelten die Tribunen mit den Patriziern und einer von ihnen, C. Terentilius Arsa, sagte: 'Schnelle Hilfe ist notwendig, denn wir werden der Zwietracht der Patrizier und Plebejer kein Ende bereiten, wenn nicht mit niedergeschriebenen Gesetzen. Was, wenn das Volk, durch ungerechte und grausame Richter erzürnt, wiederum die Stadt verlässt? Was, wenn es nicht mehr den Worten eines Mannes glaubt? Ich nenne jenen Menenius Agrippa, der die Herzen der Menschen mit einer Geschichte bewegte. In Kürze werden schnelle Reiter der Feinde kommen und die Stadt verwüsten, die von einem großen Teil des Volkes verlassen ist. Schon rufen die Führer der Feinde bei allen Völkern Etruriens, dass auch große Reiche sterblich sind. Sie sehen nämlich, dass uns zwei ungeheure drohen, Zwist und Zwietracht, die schon viele und große Städte vernichtet haben. Daher nehmt euch in Acht ihr Patrizier! Gesteht dem Volk geschriebene Gesetze zu, die allen Bürgern nützlich sein werden.' Durch diese Worte bewegt berieten die Patrizier über das Wohl der Gemeinschaft und gestanden die Gesetze zu. Nachdem man sich unter den Patriziern und Tribunen über die Gesetze geeinigt hat, wurden sofort drei Gesandte nach Griechenland geschickt. Dort beschrieben sie jene berühmten Gesetze des Solon und die Rechte anderer griechischer Bürgerschaften. Vier oder fünf Monate später kehrten die Gesandten mit den griechischen Gesetzen zurück. Diese berichtigten zehn weise Männer und, nachdem das Werk fertig gestellt war, errichteten sie unter der ungeheuren Anteilnahme der Menschen zehn Tafeln auf dem Marktplatz. Im folgenden Jahr wurden jenen zehn Tafeln zwei neue hinzugefügt. Aus diesem Grunde pflegten die Römer diese Gesetze 'Zwölftafeln' zu nennen, gewissermaßen die Grundlage allen öffentlichen und privaten Rechts.
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