Das hölzerne Pferd
... schon stehen die Tore Trojas offen, schon können die Menschen das verlassene Lager der Griechen sehen. Besonders aber staunen sie über ein hölzernes Pferd: Die einen halten es für eine Opfergabe, andere meinen durch Angst bewegt, das verdächtige Ding ins Meer zu werfen. Sieh da! Mit vielen Gefährten eilt der Priester Laocoon herbei und ruft schon von weitem: 'Oh ihr Elenden! Glaubt ihr denn, dass die Geschenke der Griechen keine Listen beinhalten? Wisst ihr etwa nicht, dass Odysseus die anderen Griechen an Klugheit übertrifft? Steht etwa nicht fest, dass er immer mit List und Betrug und Hinterhalten kämpft? Ich glaube, dass in diesem Pferd Soldaten verborgen sind, ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke machen!' Während Laocoon die Menschenmenge so mahnt, während er sagt, dass er die Hinterhalte der Griechen fürchtet, schleppen einige Schäfer mit großem Geschrei einen Mann vor den König, den sie eben gefunden hatten. Er gibt zu, ein Grieche zu sein, er erzählt, dass Odysseus ihm einen Hinterhalt bereitet habe, er aber durch Flucht sein Leben gerettet habe und sich im Wald versteckt habe. Daher sagt der König Priamus, von Mitleid bewegt: 'Ich glaube auch, dass dir von Odysseus Hinterhalte bereitet worden sind. Es scheint, dass du in Gefahr gewesen bist. Nun aber erzähle uns über das Pferd. Sofort bekräftigt der elende Mensch, dass die Griechen durch Orakel ermahnt dieses Pferd der Göttin Minerva errichtet hätten. Schon glaubten viele Trojaner seinen Worten, schon versuchten sie, das Pferd mit vereinten Kräften in die Stadt zu ziehen, als plötzlich zwei Schlangen erschienen, die von Minerva geschickt worden waren und Laocoon angriffen, der mit seinen Söhnen am Altar stand. Wir ergriffen die Flucht, Laocoon aber und seine Söhne wurden von den Schlangen erdrückt. Sofort ruft das Volk, dass der Priester von den Göttern selbst bestraft worden sei und beeilt sich, die Mauern einzureißen.
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