Tapferer Junge!
Während Marcus Cato bei seinem Onkel Marcus Drusus lebte, damit er erzogen würde, kamen zu ihm, weil er ein Volkstribun war, Gesandte der Latiner, um die römische Bürgerschaft zu erreichen. Von Quintus Poppedius, dem Führer Latiums, aber Gast des Drusus, gefragt, ob er ihm bei seinem Onkel helfen würde, lehnte er mit fester Miene ab. Als er dann immer wieder dringend gebeten hatte, nahm ihn Poppedius in einen hohen Teil des Hauses und sagte: 'Ich werde dich sofort hinunterwerfen, wenn du nicht...' Nicht einmal so konnte der Junge bewegt werden, dass er den Latinern gehorchte. Darauf sagte Poppedius: 'Wir sollen den Göttern danken, dass dieser Junge so klein ist, denn wenn er schon Senator wäre und gegen uns spräche, wäre es uns nicht einmal möglich, auf das Bürgerrecht zu hoffen.' Später, als er in der Toga Praetexta zu Sulla gekommen war, um ihn zu begrüßen und im Atrium die Köpfe der Geächteten gesehen hatte, fragte Marcus Cato, von dem grausamen Anblick geschockt, seinen Erzieher, warum niemand den so grausamen Tyrannen töte. Und als jener geantwortet hatte, dass den Menschen nicht der Wille, sondern eine Gelegenheit fehle, bat er inständig, dass ein Schwert gegeben würde. 'Ich kann ihn mühelos umbringen', sagte er, 'weil ich gewohnt bin, mich auf sein Bett zu setzen.' Als der Erzieher dies gehört hatte, erkannte er die feste Gesinnung des Jungen und entsetzte sich so vor dem Plan, dass er ihn später niemals zu Sulla führte, wenn er ihn nicht gründlich durchsucht hatte. Vielleicht wäre jener aber von dem Jungen getötet worden, wenn diesem ein Schwert gegeben worden wäre. Aber selbst jener Marius, Sullas Feind und Gegenspieler hätte sicherlich vor dem Plan zurückgeschreckt und hätte über seine Flucht, nicht über den Mord an Sulla nachgedacht.
Download Lektion 23 via Rapidshare. Zum downloaden der Datei auf das Bild klicken!
|