Denk auch an mich!
Die Mutter grüßt C. Gracchus. Um dieses bemühe dich, damit du unsere Feinde bezwingst. Du nämlich sagst, es sei schön sie zu strafen. Aber hüte dich, dass du die Bürgerschaft nicht verwirrst! Hüte dich, dass du nicht von Hass und Zorn bewegt wirst, nicht durch Verstand! Daher sollen die Feinde leben und gesund sein! Sie sollen nicht mit großem Schaden des römischen Volkes bestraft werden! Wir wollen zulassen, dass sie sich an ihren Verbrechen erfreuen! Von den Göttern selbst sollen sie bestraft werden. Du aber glaube deiner Mutter, dass niemand außer denen, die deinen Bruder getötet haben, mir solch große Mühe bereitet hat wie du! Dir ziemt sich aber dafür zu zu sorgen, dass ich möglichst wenig Besorgnis im Alter habe, dass mir das, was du zu tun beabsichtigst, gefällt, dass du für Unrecht hältst, etwas gegen meine Ansicht zu tun. Siehst du etwa nicht, was für ein kleiner Teil des Lebens mir verbleibt? Kann dich nicht einmal ein so kleiner Zeitraum dazu bewegen, dass du mir gehorchst und ruhig bist? So sollst du leben, dass auch ich sorglos sein kann, dass ich nicht immer beunruhigt werde! Weißt du etwa nicht, was für ein Mann dein Bruder Tiberius Gracchus gewesen wäre, was er zu erreichen gesucht hätte, wie schändlich er getötet ist? Du sollst mich nicht kinderlos gemacht haben, nicht alles verwirrt haben. Wenn du auf keine Weise bewegt werden wirst, mögest du der Begierde gehorchen und mögest das Tribunat erstreben, wenn ich tot sein werde. Dann sollst du endlich tun, was du verlangst weil ich es nicht mehr merken werde. Dennoch möge Jupiter weder zulassen, dass du hart bleibst, noch dass dir solch großer Wahnsinn ins Herz komme. Wenn du hart bleibst, fürchte ich, dass du nicht in dein ganzes Leben soviel Mühe steckst, dass du dir zu keiner Zeit gefallen kannst. Du wirst nämlich sehr leiden, weil du durch deine Schuld unglücklich bist. Leb wohl!
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